Arbeitsschutz

Sicherheitsmanagement von Fremdfirmen

Diese 7 Punkte sollten Unternehmen beachten

6 Minuten18.08.2020

Outsourcing ist heutzutage in vielen Branchen gängige Praxis. Die Einbindung von externen Auftragnehmern ist jedoch nicht nur mit Vorteilen verbunden. Ihr Einsatz bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Lassen Sie Arbeiten von anderen Unternehmen auf dem eigenen Betriebsgelände ausführen, haften Sie für die Sicherheit des Fremdpersonals.

Da externe Auftragnehmer laut Verdantix im Durchschnitt zwei- bis dreimal häufiger von Arbeitsunfällen betroffen sind, müssen Unternehmen bei Sicherheitsregelungen auf ein sorgfältiges Fremdfirmenmanagement achten. Dies gilt insbesondere für Betriebe, die nach der internationalen Norm für Arbeits- und Gesundheitsschutz ISO 45001 zertifiziert sind: Aufgrund ihres ganzheitlichen Ansatzes betrachtet der Standard Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Mit den folgenden Tipps sind Sie bestens gerüstet, um umfassenden Arbeitsschutz im Unternehmen zu verankern.

1. Klartext: Wer sagt was zu wem auf welchem Kanal?

Mit einer eindeutigen Kommunikationsstrategie vermeiden Sie unklare Weisungsbefugnisse. Legen Sie fest, welche Informationen an Auftragnehmer weitergegeben werden. Stellen Sie sicher, dass Beschäftigte bei Bedarf erreichbar sind. Bestimmen Sie relevante Kommunikationskanäle und sorgen Sie dafür, dass diese Kanäle allen Beteiligten zugänglich sind.

2. Durchblick: Sämtliche Daten zentral vereinen

Führen Sie ein zentrales Auftragnehmerportal ein. Es enthält Informationen zu Audits, Zertifizierungen, Kompetenzen und Beschäftigten. Klare Regeln sollten gewährleisten, wer für die Aktualisierung der Daten zuständig ist und wie diese erfolgen sollte.

3. Entscheidungshelfer: Das sollten Sie bei der Auswahl bedenken

Sie wollen einen Auftrag an Fremdfirmen vergeben? Stützen Sie sich auf die Selbstauskünfte von Drittfirmen im Auftragnehmerportal. Außerdem sollten Sie auch deren  Arbeitsschutzleistung in früheren Projekten berücksichtigen. Ergebnisse aus von Vor-Ort-Begehungen und Audits sind weitere relevante Punkte.

4. Auf Nummer sicher: dokumentieren und bewerten

Dokumentieren Sie die Sicherheitsdaten einzelner Fremdfirmen. So können Sie Ihre Arbeitsschutzleistung besser bewerten. Sollte es zu groben Verstößen kommen, können Sie diese Unternehmen bei zukünftigen Aufträgen ausschließen.

5. Anschlusshilfe: Fremdfirmenmanagement ganzheitlich betrachten

Verknüpfen Sie Fremdfirmenmanagement nahtlos mit anderen Sicherheitsprozessen. Beziehen Sie vor allem das Risiko- und Incident Management ein. So stellen Sie sicher, dass Auftragnehmer uneingeschränkt auf sicherheitsrelevante Informationen zugreifen können.

6. Zukunftsmacher: Raus aus dem Irrgarten der Indikatoren

Beschränken Sie sich bei Ihren Beurteilungen nicht nur auf nachlaufende Indikatoren wie die Anzahl der Ausfalltage oder erfasste Unfälle sondern auch auf vorlaufende Indikatoren, etwas das Maß an Zustimmung zu Sicherheitsvorschriften oder die Anzahl der bestandenen Sicherheitsschulungen) Dadurch können Sie bessere Vorhersagen über die zukünftige Arbeitsschutzleistung von Fremdfirmen treffen.

7. Beziehungspflege: kleiner Anstoß, große Wirkung

Pflegen Sie eine enge Partnerschaft zu Firmen, die Sie beauftragen. Der regelmäßige Kontakt fördert die Sicherheit Ihrer eigenen Mitarbeiter und die der Beschäftigten von Fremdfirmen.

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