Fachkräfte erfahren mehr Wertschätzung, gleichzeitig steigen Herausforderungen
- Aktueller Safety Management Trend Report von Quentic präsentiert Perspektiven international renommierter Expertinnen und Experten sowie Einschätzungen von mehr als 600 Praktikern aus dem Bereich Arbeitssicherheit
- Arbeitsschutzverantwortliche werten die Digitalisierung des Arbeitsschutzes, psychische Gesundheit, Führungsstärke sowie den Blick für zwischenmenschliche Aspekte als ihre Top Themen 2021
- Bereich steht dennoch vor großen Herausforderungen, Covid-19 Pandemie verstärkt empfundene Belastung
Mit der Coronavirus-Krise hat das Thema Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz einen ganz neuen Stellenwert erhalten. Nie zuvor wurde Arbeitsschutz so öffentlich diskutiert: Wie können neue Formen des Arbeitens gesund gelingen? Welche psychischen Belastungen bringen neue Schutzmaßnahmen langfristig mit sich? Und, können Hygienekonzepte Beschäftigte ausreichend im Betrieb schützen? Wie geht es denjenigen Fach- und Führungskräften, die diese Fragen für ihren Betrieb beantworten und Maßnahmen umsetzen sollen? Welchen Einfluss hat die Pandemie auf das Berufsfeld der Fachkräfte für Arbeitssicherheit und vor welchen Herausforderungen stehen sie?
Diesen Fragen geht der Software as a Service Anbieter für Arbeitssicherheit und Umweltmanagement Quentic in seinem neuesten Safety Management Trend Report nach. Für den Branchenbericht sprach das Unternehmen mit elf international renommierten Expertinnen und Experten im Arbeits- und Gesundheitsschutz, darunter der ehemalige Präsident der Institution of Occupational Safety and Health (IOSH) Prof. Andrew Sharman, Prof. Amy Edmondson, Novartis Professorin für Leadership and Management an der Harvard Business School und Davide Scotti, HSE-Experte und Generalsekretär für die Leadership in Health and Safety (LHS) Foundation. Aus dem deutschsprachigen Raum beteiligten sich Prof. Dr. Christoph Bördlein von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt und Experte für Behavior-Based Safety sowie Dr. Anita Tisch, Forschungsgruppenleiterin bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) mit ihren Einschätzungen und Perspektiven.
Mehr Wertschätzung für Sicherheitsfachkräfte
Ergänzend zu dieser Expertengruppe befragte Quentic mehr als 600 Fachkräfte für Arbeitssicherheit aus ganz Europa zu den Rahmenbedingungen und ihrem Alltag im Arbeitsschutz sowie zu ihren Prioritäten für das Jahr 2021. Ein erfreuliches Ergebnis der Umfrage ist, dass die Hälfte der befragten Fachkräfte eine positive Veränderung in der Wahrnehmung ihrer Aufgaben während der Corona-Pandemie spüren. Nur knapp acht Prozent beschreiben die Entwicklung als negativ.
Diese Wahrnehmung wird auch von den befragten Expertinnen und Experten geteilt. Arbeitsschutz sei längst keine Nebensache mehr (Davide Scotti) und Fachkräfte empfinden Begeisterung und Zufriedenheit, da ihre Führungskräfte ihnen zuhörten (Andrew Sharman).
Mit der Verantwortung steigen die Herausforderungen
Dennoch steht der Bereich vor großen Herausforderungen. Während vor der Krise fast drei Viertel der Befragten ihre Arbeit als positiv herausfordernd beschreiben, rutscht der Wert zum Herbst 2020, als die Befragung durchgeführt wurde, auf unter 60 Prozent ab. Gleichzeitig hat sich der Anteil derjenigen, die ihre Arbeit als negativ herausfordernd empfinden, während der Pandemie von knapp 15 auf mehr als 30 Prozent sogar verdoppelt.
Die Gründe dafür sind vielschichtig und auch das Expertenpanel unterstreicht, wie umfangreich das Berufsfeld auch schon vor der Pandemie war. Timo Kronlöf, HSE-Experte und Produktmanager bei Quentic, hebt im Interview mit Andrew Sharman hervor: „Sicherheitsfachkräfte sind heute nicht nur für die körperliche und mentale Gesundheit der Arbeitnehmenden zuständig, sondern auch für deren Wohlbefinden. Zusätzlich verantworten sie oft auch Qualitäts- und Umweltmanagement.“
Arbeitsschutz im globalen Kontext ist ein stetig wachsendes Aufgabengebiet
In der Tat sind auch viele Expertinnen und Experten der Ansicht, dass sich der Arbeitsschutz immer mehr in große Themen wie Globalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit integriert. Es sei wichtig, alle sicherheitsrelevanten Aspekte auch mit Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen zu vereinen und digitale Prozesse zu stärken. „Das, was jetzt digital erledigt werden kann und nicht länger unbedingt persönlichen Kontakt benötigt, wird zu einem großen Teil auch nach der Pandemie digital fortgesetzt“, bestätigt Prof. Bördlein.
Zusätzlich sollen Schlüsse und Maßnahmen, die aus der Krise abgeleitet wurden, in langfristige Strategien überführt werden. Dabei ist es wichtig, dass sie auch auf eine starke Sicherheitskultur einzahlen, denn dies ist einer der Schlüssel, um Unternehmen für die Zukunft widerstands- und handlungsfähiger zu machen. Das bedeute, dass Fachkräfte im Arbeitsschutz nicht nur inhaltlich kompetent sein müssen, sondern ihre Kolleginnen und Kollegen mit Führungsstärke für Arbeitsschutz und Gesundheitsthemen begeistern sollen.
Mentale Gesundheit ist eines der wichtigsten Themen
Ein weiterer Aspekt, der durch die Pandemie verstärkt wurde und ebenfalls Einfluss auf die Sicherheitskultur haben kann, ist der Umgang mit psychischen Belastungen. Dr. Anita Tisch weist darauf hin, dass „wir mit beträchtlichem mentalen Stress in verschiedenen Berufszweigen konfrontiert werden und dass der Arbeitsschutz sich deshalb mehr auf mentale Belastungen fokussieren sollte.“ Anhaltendes Homeoffice, das Gefühl der sozialen Isolation oder die Entgrenzung von Arbeit und Privatem seien nur einige der vielen Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Die Fachkräfte haben diese Priorität bereits erkannt und sehen mehr Bewusstsein für psychische Belastungen als eines der drei wichtigsten Themen, die uns in ein „Neues Normal“ begleiten.
Führung muss auf allen Ebenen gelebt werden
Alle Themen eint, dass sie nicht erst seit letztem Jahr auf der Agenda von Sicherheitsverantwortlichen stehen, sie aber mit der aktuellen Krise eine neue Dringlichkeit gegenüber anderen Aufgaben aufweisen. Entsprechend betonen eine Vielzahl der Expertinnen und Experten, dass Aus- und Weiterbildung für Arbeitssicherheitsfachkräfte in diesem Jahr besonders bedacht werden müsse. Nur mit entsprechenden Kompetenzen können sie den Herausforderungen adäquat begegnen. Die Fachkräfte sind in jedem Fall bereit, ihrer Führungsverantwortung gerecht zu werden und sich den wachsenden Aufgaben mit Leidenschaft zu stellen. Sie wünschen sich aber ebenso mehr Unterstützung durch das Management und Entscheidungsträger bei ihrem wichtigen Anliegen, ihre Kolleginnen und Kollegen mehr für den Arbeitsschutz zu begeistern.
Der Safety Management Trend Report ist unter www.quentic.at/safety-trends kostenfrei zum Download verfügbar. Weitere wichtige Themen des Branchenberichts:
- die richtigen Erfolgsindikatoren und motivierende Methoden im Arbeitsschutz
- die Attraktivität des Berufsfeldes für junge Karrierestarter
- Arbeitsschutz im Kontext von Globalisierung und Digitalisierung
Pressebilder
Alle Diagramme und das Cover des Safety Management Trend Reports 2021
- RGB | ZIP | Quelle: Safety Management Trend Report 2021 / Quentic
- CMYK | ZIP | Quelle: Safety Management Trend Report 2021 / Quentic
Über Quentic
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